Archäologie und Luftbilder

von Ulrich Monsees

Luftbild von der Grabung in Haddorf

Viele denken bei Luftbildern gleich an Flugzeuge oder Hubschrauber. Dass es auch einfacher, kostengünstiger und vor allem umweltfreundlicher geht, ist den meisten unbekannt. Schon ein 3 – 5 qm großer Drachen reicht, um eine Kamera in die Luft zu befördern. Nachdem der Drachen etwa 30 m Leinenlänge unter sich hat, wird die Kamera in einem Alu-Rahmen an die Leine gehängt und weiter Schnur raus gelassen, so dass die Kamera in die Luft gehoben wird.

Die Kamera befindet sich in einem sogenannten Rigg mit Modellbau-Servos. Bei entsprechender Höhe kann dann die Kamera im Rigg über die Servos mit einer Modellbau-Fernsteuerung auf das Motiv ausgerichtet und ausgelöst werden. Digitalkameras sind meist mit einem AV-Ausgang ausgestattet, der über eine Video-Funkübertragung (VFÜ) zudem eine Videokontrolle der Aufnahmen auf einen Monitor ermöglicht.

Die Drachenleine darf eine Länge von 100 m nicht überschreiten. Das reicht in den meisten Fällen, um auch großflächige Ausgrabungen als Übersicht abzulichten. Die Drachenleine kann dabei an einem Beckengurt befestigt werden. So kann man sich für die optimale Aufnahmeposition frei bewegen – wenn keine Bäume oder andere Hindernisse im Wege sind. Luftbilder mit Hilfe eines Drachens werden KAP genannt – das ist das internationale Akronym für Kite-Aerial-Photography.

Modellflugzeuge, Kopter oder auch Blimps sind weitere Optionen für Luftbilder. Die Anschaffungskosten und die laufenden Kosten hiefür, wie  z.B. Akkus, Benzin oder Helium sind jedoch deutlich höher.

Ausrichtung der Kamera - hier in Hagen 2010

... bereit zur Aufnahme!

Sollte mal kein Wind wehen, bei Nahaufnahmen über 3 Meter oder bei Aufnahmen im Stadtzentrum setze ich einen Teleskopstab ein. Das Rigg kann damit bis in 15 m Höhe „hochgeschoben“ werden. Zur Anwendung kommt dabei nach kleinen Umbauten das KAP-Rigg. Die Hochstabfotografie bezeichnet man als PAP – das Akronym für Pole-Aerial-Photography. Modellflugzeuge, Kopter oder auch Blimps sind weitere Optionen für Luftbilder, allerdings mit höheren Kosten für Akkus, Benzin oder Helium.

Mehr zum Thema finden Sie auf der Webseite von Herrn Monsees: http://kaping.info/

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