Kurzchronik der Aktivitäten

  • Im Sommer 2010 feierte die AG Archäologie Ihr 5-jähriges Bestehen. Dies war Anlaß genug bei Wein und Lebum (ein alt-römisches Brot) im Rathaus zu feiern. Die nachfolgende Aufstellung gibt einen Überblick über die bisherigen Aktivitäten der Gruppe:
  • 8.Juni 2005: Offizielle Gründung der Arbeitsgemeinschaft Archäologie Stade durch den Stadtarchäologen Herrn Dr. Andreas Schäfer, den Kreisarchäologen Herrn Diether Ziermann und den damaligen Vorsitzenden des Geschichts- und Heimatvereins, Herrn Klaus Piller.
    Grundsätze: Art und Umfang der Mitarbeit kann selbst bestimmt werden. Mitgliedschaft im Geschichts- und Heimatverein ist keine Pflicht.
  • Juni 2005: 30 Mitglieder wollen die Regionalgeschichte unterstützen. Grabung ehemalige Gertrudenkapelle am Kreisel Schiffertor. Es wurden die Reste einer zuletzt Ende des 17. Jahrhunderts wieder errichteten Kirche und um das Gebäude gruppierte Gräber untersucht. Der Siechenhof war eine städtische Einrichtung für Arme und Kranke der Stadt. Besondere Funde: bemaltes Fensterglas der Kapelle, 13.Jh., „Nürnberger Rechenpfennig“, Reste von Grabbeigaben wie versilberte Totenkronen für ledig verstorbene junge Menschen.

  • Oktober 2005: Notgrabung ehemaliges Kino, Kehdinger Mühren. Funde: Hochmittelalter bis Neuzeit. Nachweis auf verschiedene Gewerke.
  • Februar 2006: Grabung Hinterhof Bürgerstraße 1. Viele Funde aus mittelalterlichen Fasskloaken: Schnabelschuh, durchbohrte Pilgermuschel, Holzkamm.
  • April 2006: Mithilfe bei Klostergrabung Harsefeld.
  • Juli 2006: Abriss zweier Häuser in der Bäckerstraße. Herausragende mittelalterliche Funde: Brotschieber, Ledertasche, Zinndeckel.
    Mehr Bilder von der Grabung Bäckerstraße:  hier >>>
Wasser von oben und von unten sorgten für schwierige Arbeitsbedingungen
  • August 2006: 1.Lehrgrabung der Uni Hamburg, Schwedenschanze. Weitere Grabungen 2007-2009.
    Mehr Bilder von der Schwedenschanze: Hier >>>

Der Nachwuchs packte auch kräftig mit an!

  • Frühjahr 2007: Vorerkundungen  zum Auffinden eines möglichne Bohlenweges in den Schwingenwiesen gegenüber der Wallanlage von Groß Thun.

Grobe Vermessung des Befundes

  • Oktober 2007: 3 Monate Posthofgrabung mit großer Keramik-Fundmenge, Sandsteinplatten und sakralem Fensterglas des Zevener Hofes (Klosterbesitz), Fayencen, spätmittelalterlichem „Krautstrunk“.
    Mehr Bilder von der Schwedenschanze: Hier >>>

Die Mitglieder der AG freuen sich über den freigelegten Befund

  • Gestaltung eines Schaufensters der Goldschmiedin Doris v.d. Lehe, Poststraße, mit passenden Fundstücken aus dem Magazin der Stadtarchäologie.
  • Februar 2008: Kaiserzeitliche Siedlung in Beckdorf, Kreis Stade. Bei eisigen Temperaturen im Februar wurde eine mehrere Hektar große Siedlungsfläche untersucht.

Warme und regenfeste Kleidung ist ein absolutes Muß bei diesen Witterungsbedingungen

  • März – Juni 2008: Ausstellung „Schätze im Schlick“ im Schwedenspeicher mit diversen Aktivitäten, z.B. Fotoschau der AG.
    Info-Stand der Stadtarchäologie auf Messe im Stadeum.

  • Frühjahr 2008 und 2009, Elbstraße in Abbenfleth: Siedlungsware der spätrömischen Eisenzeit und des Hochmittelalters. Ringofen von 250 n. Chr. Nachweis: Ortschaft ist älter als bisher angenommen.
    Das Wetter, die Versorgung und die Stimmung waren super auf dieser Grabung!

'Lustgrabung' in Abbenfleth

  • Juni 2009: Sondierungen im Innenhof des Athenaeums – Harsefelder Straße. Hier befand sich noch im 19.Jahrhundert eine Hinrichtungsstätte.
  • 2009: Fortsetzung von Sondierungen des Vorfeldes zur Wallanlage Groß Thun (Indikationen für einen Bohlenweg).
  • April 2010 , Grabung auf Flurstück „Ole Dörp“ in Groß Thun, wird fortgesetzt. Mit der Grabung sollten die Befunde der elektromagnetischen Sondierung untersucht werden.

 

Schwierige Befundsituationen bei der Grabung 'Ole Dörp'

  • Juli 2010: Grabung einer bronzezeitlichen Siedlung auf der zukünftigen Trasse einer neuen Kreisstrasse (K30)
    In sommerlicher Hitze wurden spektakuläre Funde gemacht, wie dieser große ‚Hinkelstein‘ Siehe hierzu auch den Artikel von Frau Andrea Finck :>>>

Ein spektakulärer Fund!

  • August 2010: Grabung einer völkerwanderzeitlichen Siedlung in Hagen. An einem Wochenende hatte auch die Bevölkerung von Hagen Zugang zur Grabung. Das Angebot wurde von vielen Dorfbewohnern angenommen und klein und groß zeigten starkes Interesse an der Vorgeschichte ihres Ortes.

"Meine erste Scherbe!"

  • Dezember 2008 bis März 2010: Ausstellung „Geschichte im Grabungsfenster“ im Altstadtcafé Hökerhus mit großformatigen gerahmten Bildern, einer Vitrine mit archäologischer „Handschrift“. Diese Fotos sind gegenwärtig hier im Rathaus zu besichtigen. – Bereits vorher Fotos von der Hafengrabung in der Wandelbar sowie im Schwedenspeicher ein Bildermosaik der AG Archäologie.
  • 19.April 2010: Der Künstler Gunter Demnig verlegt erstmals in Stade Stolpersteine zum Gedenken an 21 von den Nazis ermordete Frauen und Männer. Die AG Archäologie finanziert und übernimmt die Patenschaft für den ersten Stolperstein im Hagedorn 8. Er ist Adolf Becker gewidmet, Opfer der „Euthanasie“, 1941 im Alter von 60 Jahren ermordet.

Ein 'Stolperstein' wird vom Künstler in das Starßenpflaster gesetzt

  •  August/September 2011: Grabung im Ortskern der Ortschaft Haddorf. Auf einer – für die angesetzte Dauer der Ausgrabung – riesigen Fläche wurden Siedlungsbefunde freigelegt, die bis in das 10./11. Jahrhundert zurückreichen. Damit wurde der archäologische Nachweis erbracht, dass der Ort deutlich älter ist, als seine erste urkundliche Erwähnung.

Das Grabungsteam macht 'Fofftein'

  • Weihnachten 2011: Durch Zufall bemerkten Mitglieder der AG, dass das Burggelände in Brobergen durch die Deichbaumaßnahmen geschädigt wurde. Die Denkmalsschutzbehörde wurde umgehend informiert. Man hatte jedoch schon reagiert und den Bauträger verwarnt. Im Abraum konnten noch interessante Funde gesichert werden.

Das Burggelände wurde angeschnitten und vielleicht hierbei wichtige Befunde für immer zerstört!

  • März 2o12: Zusammen mit dem Heimatverein Haddorf beginnt die Wiederherstellung der bronzezeitlichen Hügelgräber in der Feldmark von Haddorf.

 

  • September 2012: Es wurden Suchschnitte auf dem Schwarzen Berg angelegt. Hier ergaben geomagnetische Voruntersuchungen Hinweise auf eine mittelalterliche Befestigung

 

Weiter unterstützt die Arbeitsgemeinschaft die Denkmalspflege

  • bei Arbeiten im Magazin,
  • bei der Bestimmung und Archivierung von Münzfunden,
  • beim Anfertigen von Ausstellungsgegenständen,
  • bei der Herstellung von Luftbildern mit dem Lenkflugdrachen (Ulrich
    Monsees) und der
  • permanenten Pflege von Bodendenkmalen.

Bei den monatlichen Treffen wurden viele Vorträge gehalten. Besonderer Dank gilt hierfür Dr. Schäfer, Dr. Ziermann und den von der Denkmalpflege engagierten Archäologenteams für ihre aktuellen und spannenden Berichte zu den Ausgrabungen und Befundsituationen.
Interesse bekommen? Die AG Archäologie trifft sich jeden 2.Montag im Monat, um 18.30 Uhr, in der Messerschmiede

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