Die Arbeitsgemeinschaft Archäologie

„Warum sökt je blos na den olen Krom?“

So oder so ähnlich hat jeder von uns schon mal Reaktionen von Zeitgenossen entgegengenommen, wenn er auf Grabungen von Passanten angesprochen wird. Gleichzeitig  trifft man weitaus  häufiger auf sehr interessierte Zeitgenossen am Bauzaun, die alles über die Grabung wissen wollen und sich sehr interessiert an Geschichte zeigen. Bei Geschichte und Archäologie teilen sich die Meinungen. Für die einen ist es eine nutzlose Beschäftigung im Dreck oder muffigen Archiven nach Zeugnissen der Vergangenheit zu suchen. Was zählt ist die Gegenwart und vielleicht noch die Zukunft. Diese Denkhaltung führt heute noch dazu, dass Kulturdenkmäler unwiederbringlich zerstört werden. Für eine  immer zahlreicher werdende Gruppe ist die Beschäftigung mit der Vergangenheit überaus spannend – die vielen Fernsehformate zu Geschichtsthemen belegen dieses Interesse. Für einen Teil dieser Menschen ist es jedoch nicht nur spannend, sondern auch für ihr Lebensgefühl und ihr Kulturverständnis elementar sich mit den Dingen der Vergangenheit auseinander zu setzen.

In unserer Arbeitsgemeinschaft Archäologie haben sich Menschen zusammengefunden, die sich für Geschichte – insbesondere die Geschichte unserer Region – interessieren und darüber hinaus auch einen praktischen Beitrag dazu liefern möchten, das wir mehr über unsere Geschichte erfahren.

Schon vor der Gründung gab es einige Mitglieder, die als ehrenamtliche Helfer der Stadtarchäologie an verschiedenen Ausgrabungen mitgewirkt haben. Dem Stadtarchäologen Dr. Andreas Schäfer ist es zu verdanken, dass er die Initiative ergriff und vor 5 Jahren über die Lokalzeitung zu einem Treffen aller Archäologie-Interessierten einlud, mit dem Ziel, eine Arbeitsgemeinschaft Archäologie in Stade zu gründen.

Die Resonanz auf diese Einladung war überwältigend. Der Sitzungsraum im Schwedenspeicher reichte kaum aus, um alle Interessierten aufzunehmen.  Es wurde vereinbart unter dem Dach des ‚Heimat- und Geschichtsvereins‘ eine Arbeitsgemeinschaft zu gründen, die die Stadtarchäologie bei ihrer Arbeit unterstützt.

Zum Grundsatz unserer Arbeitsgemeinschaft wurde es, dass es keiner regulären  Mitgliedschaft – weder im Heimatverein noch in der Arbeitsgemeinschaft – bedarf, um mitzuwirken. Darüber hinaus kann sich ein jeder nach seinen  Interessen und Möglichkeiten auf unterschiedliche Weise und in unterschiedlicher Intensität einbringen. Dabei reicht das Spektrum der Aktivitäten von der Teilnahme an den monatlichen Treffen, um nette Menschen zu treffen und  interessante Vorträge zu hören, über die Teilnahme an Exkursionen und Ausflügen, bis hin zur praktischen Unterstützung der archäologischen Arbeit.

Diese Unterstützung kann ganz unterschiedliche Formen annehmen. Es zählt dazu die Bewahrung und Pflege von Kulturdenkmälern – z.B. die Pflege bronzezeitlicher Grabhügel -, das Aufbereiten und Archivieren von Fundgut im Magazin oder die Bestimmung von Münzfunden, die Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung von Ausstellungen und natürlich die tatkräftige Mithilfe bei archäologischen Grabungen.

Die AG setzt sich aus ganz unterschiedlichen Personen zusammen. Alte und junge Geschichtsinteressierte sind vertreten, Schüler, Hausfrauen, Arbeitnehmer, Selbständige und Pensionäre darunter, Männer und Frauen. Einige Mitglieder bringen Wissen auf Spezialgebieten in die Gruppe ein, wie z.B. Münz- oder  Burgenkunde. Andere besitzen Hobbies, wie beispielweise Luftbilder mit Hilfe von Lenkdrachen aufzunehmen, die auch in unserer archäologischen Arbeit mehrfach sehr erfolgreich eingesetzt werden konnten.

Mittlerweile haben sich durch den Kontakt in der Arbeitsgemeinschaft Archäologie zahlreiche Freundschaften zwischen einzelnen Teilnehmern entwickelt, die dazu führen, dass man sich auch mal zum Kaffeetrinken in der Stadt trifft oder einen gemeinsamen Ausflug macht.

Ein großes Lob  gilt hierbei unserem Stadtarchäologen, Herrn Dr. Andreas Schäfer. Ohne seine tatkräftige Unterstützung und seine Bereitschaft, Ehrenamtliche an der archäologischen Arbeit teilhaben zu lassen wäre die Archäologie-AG nicht möglich. Zudem hat er stets ein offenes Ohr für Fragen und Anregungen der Ehrenamtlichen, trotz seines prallvollen Terminkalenders.

Gleichfalls gilt unser Dank dem leider in Ruhestand gegangenen Kreisarchäologen des Landkreises Stade, Herrn Dr. Ziermann, der uns ebenfalls ermöglichte, an Grabungen des Landkreises teilzunehmen und die AG mit so manchen spannenden Vortrag bereicherte.

Die Arbeitsgemeinschaft Archäologie trifft sich:

jeden 2. Montag im Monat , um 18:30 Uhr

in der „Messerschmiede“, im Obergeschoss

 

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